Eine Orthese für Arthrose
Die Osteoarthritis zählt zu den häufigsten Gelenkerkrankungen. Allein in Deutschland leiden etwa 20 Prozent der Bevölkerung unter Beschwerden, die durch Arthrose hervorgerufen werden. Diese Beschwerden können in allen Gelenken des Körpers auftreten. Am häufigsten treten sie jedoch im Knie-, Schulter- und Hüftgelenk sowie in den Fingergelenken auf. Das Problem bei Arthrose ist, dass es sich um eine chronische Erkrankung handelt, die nicht geheilt werden kann. Deshalb liegt das Hauptaugenmerk darauf, die Schmerzsymptome zu minimieren, damit Sie Ihren täglichen Aktivitäten so gut wie möglich nachgehen können.
In diesem Artikel erklären wir Ihnen genau, was Arthrose ist und was Sie dagegen tun können. Wir werden erläutern, wie eine Orthese die mit Arthrose verbundenen Schmerzen lindern kann. Wir erklären Ihnen auch, wie Sie die richtige Orthese auswählen. Außerdem geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie die Schmerzen so weit wie möglich lindern können.
Sollten Sie speziell unter Arthrose im Knie oder im Daumengelenk leiden, lesen Sie bitte folgende detaillierte Artikel:
Was ist Arthrose?
Bei Osteoarthritis handelt es sich um eine Gelenkkrankheit, die durch starke Belastung und einer damit einhergehenden Abnutzung und Beschädigung des Gelenk-Knorpels entsteht. Alle Gelenke enthalten Knorpel. Die Hauptaufgabe des Knorpels besteht darin, die Bewegung der Gelenke zu erleichtern. Darüber hinaus dämpft der Knorpel Stöße bei Bewegungen.
Wenn der Knorpel von Arthrose betroffen ist, wird das Knorpel-Gewebe abgebaut und es kommt zu Reibungen zwischen den Knorpelschichten, was Entzündungen und Schmerzen hervorruft. Die Roll- und Gleitbewegungen des Gelenks werden dadurch beeinträchtigt und die Bewegungen gestört.
Arthrose wird im Volksmund auch als Verschleißerscheinung bezeichnet, da sie häufig bei älteren Menschen auftritt. Abnutzungserscheinungen deuten jedoch in erster Linie auf Schäden nach intensivem Gebrauch hin.
Arthrose kann verschiedene Ursachen haben – oftmals handelt es sich um eine Kombination verschiedener Ursachen. So können beispielsweise Übergewicht und ein Trauma/eine Verletzung ebenfalls zu Arthrose führen. Es ist jedoch bekannt, dass Arthrose am häufigsten nach dem 40. Lebensjahr auftritt.
Leider sind die Knorpelschäden irreversibel. Es handelt sich also um eine chronische Beschwerde der Bewegung. Was ist das beste Medikament gegen Arthrose? Bewegung! Es ist ratsam, die Übungen unter Aufsicht eines Physiotherapeuten durchzuführen, um die Gelenke und den Gelenk-Knorpel in optimalem Zustand zu halten. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Sie Ihre täglichen Aktivitäten so weit wie möglich fortsetzen, eventuell mit Unterstützung durch eine Orthese. Orthesen unterstützen die Bewegung und lindern Schmerzen. Es ist ein Mythos, dass durch das Tragen einer Orthese die Muskeln geschwächt werden, wie wir in diesem Artikel näher erläutern.
Kurzum: Bleiben Sie in Bewegung!
Die Beschwerden bei Arthrose
Wenn Sie unter Arthrose leiden, treten zumeist folgende Beschwerden auf:
- Steifheit (besonders nach dem Schlafen)
- Schmerzen (insbesondere bei Bewegung)
- Gefühl, dass das Gelenk blockiert ist
- Eine Veränderung der Körperhaltung
- Schwellung des Gelenks
- Das Gelenk wird sich instabil anfühlen
Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an Arthrose leiden, sollten Sie sich an Ihren Hausarzt wenden. Der Hausarzt wird Fragen stellen, um herauszufinden, ob Sie unter Arthrose oder einer anderen Bewegungsstörung leiden. Bestehen Zweifel an der Diagnose, kann eine Röntgenaufnahme Klarheit schaffen.
Chirurgie und konservative Behandlungsmethoden
In einigen schweren Fällen, etwa bei starken Schmerzen im Kniegelenk, empfiehlt sich ein operativer Eingriff. In den meisten Fällen wird die Entscheidung für eine Operation jedoch nicht sofort getroffen. Häufig empfehlen Ärzte zunächst, die Beschwerden durch Bewegung, Physiotherapie und unter Hinzuziehung einer Orthese zu lindern.
In diesem Artikel werden wir uns näher mit der konservativen Behandlung befassen. Besonderes Augenmerk liegt auf den Möglichkeiten einer Orthese, die mit Arthrose verbundenen Schmerzen zu lindern und so die Bewegung und Ihre täglichen Aktivitäten zu unterstützen. Wir empfehlen jedoch immer, einen Arzt für einen maßgeschneiderten Behandlungsplan zu konsultieren.
Wie eine Orthese die Arthrose lindern kann
Orthesen werden von Medizinern sehr häufig eingesetzt, um die mit Arthrose verbundenen Schmerzen zu lindern. Der Vorteil einer Orthese ist, dass es sich um ein relativ niedrigschwelliges Hilfsmittel handelt. Die meisten Orthesen sind relativ erschwinglich und einfach anzuwenden. Im Folgenden wird näher erläutert, wie eine Orthese Ihre Arthrose-Symptome lindern kann.
Unterstützung
Orthesen mit Gelenkschienen sind so konzipiert, dass sie Ihr Gelenk optimal stützen. Das bedeutet, dass Sie weiterhin alle Bewegungen ausführen können, aber das Gelenk zusätzlich stabilisiert wird. Vor allem Knie- und Knöchelbeschwerden können durch das Tragen einer Orthese gelindert werden. Klicken Sie hier für weitere Informationen über Schienen und Bänder bei Orthesen.
Immobilisierung
Immobilisierungsschienen stellen das Gelenk ruhig. Dies bedeutet, dass Sie das Gelenk überhaupt nicht bewegen können. Die Ruhigstellung ist für die meisten Gelenke, z. B. das Knie, nicht sinnvoll. Vor allem im Daumen- und Handgelenk kann dies jedoch schnell zu einer Schmerzreduktion führen.
Wenn die Arthrose in Ihrer Hand starke Schmerzen verursacht, können Sie vorübergehend eine Immobilisierungsschiene tragen. Da Sie das Gelenk dann nicht mehr bewegen können, kommt es zur Ruhe.
Kompression
Kompressionsbandagen lassen sich gut in den Alltag integrieren, da sie sich wie eine zweite Haut anlegen lassen und die Bewegung nicht einschränken. Dadurch gewöhnt man sich schnell an das Tragen der Bandage. Durch das Kompressionsgestrick der Bandage entsteht ein Druck, der die Nerven stimuliert und für eine bessere Wahrnehmung und Kontrolle des Gelenks sorgt. In diesem Artikel erklären wir genauer, wie eine Kompressionsbandage funktioniert.
Vor allem bei leichten Beschwerden kann eine Kompressionsbandage eine gute Lösung sein.
Wie man die richtige Orthese auswählt
Es ist sehr wichtig, dass Sie die passende Orthese für Ihre Beschwerden wählen, damit Sie eine ausreichende Unterstützung erhalten. Die Auswahl an Bandagen und Orthesen ist sehr groß, daher sollten Sie sich genau informieren, bevor Sie Ihre Wahl treffen.
Aus diesem Grund haben wir den Carefinder entwickelt. Durch die Beantwortung einiger kurzer Fragen erhalten Sie eine erste Einschätzung, welche Orthese für Ihre Beschwerden am besten geeignet ist.
Zusätzliche Tipps zur Schmerzlinderung
Eine Orthese ist ein Hilfsmittel und kein Heilmittel. Das bedeutet, dass eine Orthese unterstützend wirken kann, die Arthrose aber nicht geheilt werden kann. Deshalb geben wir an dieser Stelle einige Tipps, wie Sie die Schmerzen zusätzlich reduzieren können.
So viel wie möglich (kontrolliert) in Bewegung bleiben
Zunächst einmal ist es wichtig, dass Sie so viel wie möglich in Bewegung bleiben. Die Schmerzen, die durch Arthrose verursacht werden, führen oft dazu, dass sich die Betroffenen immer weniger bewegen. Das ist jedoch nicht gut, da es die Symptome verschlimmert. Insbesondere die Steifheit der Gelenke nimmt bei mangelnder Bewegung zu. Insgesamt bringt Sie ein Mangel an Bewegung in eine Negativspirale, die Sie um jeden Preis vermeiden sollten.
Deshalb sollten Sie sich regelmäßig bewegen. Bewegungen mit geringer Intensität wie beispielsweise Gehen und Schwimmen sind sehr gut geeignet, um steife Gelenke zu vermeiden. Deshalb ist es wichtig, einen Tagesrhythmus zu entwickeln, bei dem man sich jeden Tag ausreichend bewegt.
Langes Sitzen ist nicht gut für Osteoarthritis. Ein gesundes Gelenk kann durch übermäßiges Sitzen steif werden. Ein Gelenk mit Arthrose kann dadurch sogar fast vollständig blockiert werden. Deshalb sollten Sie regelmäßig spazieren gehen, um die Gelenke geschmeidig zu halten.
Wenden Sie sich an eine medizinische Fachkraft (in den meisten Fällen an einen Physiotherapeuten), um einen maßgeschneiderten Behandlungsplan zu erstellen.
Verwenden Sie eine Wärme-/Kältepackung, wenn Sie unter steifen Gelenken leiden
Wenn man gerade aufgestanden ist, fühlt sich das Gelenk oft steif an und schmerzt. Da das Gelenk eine Zeit lang inaktiv war, muss es wieder in Gang kommen. Um diese anfänglichen Schmerzen und die Steifheit zu verringern, können Sie das Gelenk aufwärmen.
Zu diesem Zweck können Sie eine Wärme-/Kältepackung verwenden. In diesem Artikel erklären wir genauer, wie Sie Wärme- und Kältepackungen richtig anwenden.
Achten Sie auf ein gesundes und ergonomisches Arbeitsumfeld
Extreme Belastungen können den Knorpel weiter schädigen und die Symptome verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, dass Sie extreme Bewegungen so weit wie möglich einschränken. Wichtig ist auch eine ergonomische Arbeitsumgebung, damit der Körper nicht in eine unnatürliche Position gerät.
Sollten Sie das Gelenk dennoch stärker belasten, ist es wichtig, es mit einer Orthese zu stützen. Falls erforderlich, kann eine Orthese mit zusätzlicher Unterstützung gewählt werden.
Achten Sie außerdem darauf, dass Sie sich bei der Arbeit regelmäßig bewegen.
Denken Sie über Ihren Lebensstil nach
Übergewicht und Rauchen sind schlecht für Osteoarthritis. Übergewicht belastet vor allem die unteren Extremitäten, die Knie und Knöchel. Je mehr Gewicht auf die Gelenke einwirkt, desto schneller baut sich der Knorpel ab.
Durch das Rauchen gelangen unnatürliche Stoffe in den Körper, die nicht gut für die Organe sind. Zudem scheint das Rauchen auch die Knorpel zu beeinträchtigen. Es ist daher sehr sinnvoll, mit dem Rauchen aufzuhören, vor allem, wenn man an Arthrose leidet.
Gepolstertes Schuhwerk tragen
Vibrationen sind nicht gut für die Gelenke, insbesondere für ein Gelenk, bei dem der Knorpel geschädigt ist. Schwingungen, die normalerweise vom Knorpel absorbiert werden, können bei angegriffenen Knorpeln zusätzlichen Schaden anrichten.
Es ist daher ratsam, dafür zu sorgen, dass so wenig Vibrationen und Stöße wie möglich durch Ihr Gelenk dringen. Gute Schuhe mit einer gepolsterten Sohle sind daher bei Arthrose sehr wichtig. Viele Schuhe haben eine relativ dünne Sohle. Bei solchen Schuhen können Sie die Verwendung einer separaten stoßdämpfenden Einlegesohle in Erwägung ziehen.
Fragen und Antworten
Im Folgenden gehen wir auf einige häufig gestellte Fragen ein. Wenn Sie eine Frage haben, die wir nicht beantwortet haben, können Sie diese gern in den Kommentaren hinterlassen oder uns per Email kontaktieren unter info@thuasne-carefinder.de.
Sollte ich einen Arzt aufsuchen, wenn ich Arthrose habe?
Wir Menschen neigen dazu, zunächst selbst nach Lösungen zu suchen, wenn wir Beschwerden haben. Das ist auch gut so, aber wir raten Ihnen trotzdem, einen Arzt aufzusuchen, wenn Sie glauben, dass Sie unter Arthrose leiden.
Schließlich kann nur ein Arzt eine Arthrose diagnostizieren. Ein Arzt hat einen Überblick über die verschiedenen Bewegungsstörungen und verfügt über verschiedene Techniken, um eine Bewegungsstörung richtig zu diagnostizieren.
Um eine Orthese für Ihre Arthrose-Beschwerden zu finden, muss zunächst festgestellt werden, dass Sie Arthrose haben. Danach können Sie gemeinsam mit Ihrem Therapeuten eine Orthese auswählen.
Wird eine Orthese vergütet?
Wenn eine Orthese von einem Hausarzt verschrieben wird, werden die Kosten in der Regel erstattet. Sie werden dann an einen Orthopädietechniker überwiesen, der die Orthese für Sie misst und anpasst. Sie können sich beim Hersteller der Orthese erkundigen, inwieweit die Kosten von der Krankenkasse erstattet werden und in welchen Fällen Sie mit einer Selbstbeteiligung an den Kosten rechnen müssen.
Die meisten Orthesen, die Sie selbst kaufen, können Sie nicht nachträglich bei Ihrer Krankenkasse geltend machen.
Schwächt eine Orthese die Muskeln?
Viele Menschen denken, dass Orthesen die Muskeln schwächen, aber das stimmt nicht. Es gibt viele wissenschaftliche Studien, die diesen Mythos widerlegen. Wir werden diese Studien in diesem Artikel vorstellen.
Eine Orthese schont Ihre Muskeln nicht. Eine Orthese schützt nur Ihre Gelenke. Ihre Muskeln müssen immer noch genauso hart arbeiten, um Ihr Gelenk zu kontrollieren.
Nur wenn Sie eine Orthese tragen, die Ihr Gelenk vollständig ruhigstellt, werden Ihre Muskeln schwächer. Denn dann können Sie sich überhaupt nicht mehr bewegen.