Knieschmerzen

Knieschmerzen

 

Das Kniegelenk wird täglich intensiv genutzt, vor allem beim Laufen, Gehen und Stehen. Das Gelenk besteht aus den Oberschenkelknochen, dem Schienbeinknochen und der Kniescheibe (Patella) und ist dank dazwischenliegender, elastischer Knorpel, Bänder und Muskeln dazu in der Lage, eine Vielzahl von Dreh- und Beuge-Bewegungen auszuführen.

Die Bewegungen des Gelenks werden durch eine ganze Reihe an Bändern und Muskeln gesteuert, während die Gelenkknorpel (wie der Meniskus) für Gleitfähigkeit und Dämpfung sorgen. Knieschmerzen können unterschiedlichste Ursachen haben, von denen wir uns mit einigen in diesem Artikel beschäftigen wollen.

Kniearthrose (Gonarthrose)

Kniearthrose ist eine der häufigsten Kniebeschwerden. Sie betrifft vor allem den Knorpel zwischen den Knochenteilen und ist in den meisten Fällen leider unheilbar. Ihre Symptome reichen von leichten bis hin zu starken Schmerzen und einem intensiven Gefühl von Steifheit und Unbeweglichkeit des betroffenen Gelenks. Physiotherapie, Schmerzmittel, Akupunktur, Bewegung und eine Knie-Bandage bzw. Orthese können diese Schmerzen lindern und eine Rückkehr zu kontrollierten Bewegungsabläufen ermöglichen. Kniearthrose tritt am häufigsten in einem Alter ab ca. 40 Jahren auf und ist die häufigste Ursache für Beschwerden des Kniegelenks in Europa.

Ein Trauma oder Knieverletzung

Eine weitere Ursache für Schmerzen im Kniegelenk können akute Verletzungen durch einen Sturz oder eine massive Fehlbelastung, etwa beim Training, sein. Eine Verstauchung ist die leichteste Form einer solchen Verletzung. Die Schmerzen entstehen hier, weil das Knie durch eine unnatürliche Belastung oder Drehung geschädigt wird, wobei aber nichts gerissen oder gebrochen ist. Hier beschränken sich die Folgen meist auf akute Schmerzen und Schwellungen. Schlimmere Verletzungen verursachen oft auch mehr oder weniger ausgeprägte Schäden an einem oder mehreren Bändern im Knie oder dem Meniskus. Es ist daher aus vielerlei Gründen entscheidend, den Grad Ihrer Verletzung von einem Arzt oder Physiotherapeuten untersuchen zu lassen.

Während der Erholungsphase sollte das Kniegelenk ruhen, wobei es ratsam ist, das Knie hochzulegen und unmittelbar nach Auftreten der Verletzung zu kühlen. Dies verbessert den Blutfluss und verhindert Schwellungen. Darüber hinaus kann die Einnahme von Schmerzmitteln die Schmerzen lindern.

Nach einer kurzen Erholungsphase ist es wichtig, das Knie so schnell wie möglich wieder zu bewegen und, wenn möglich, zu belasten. Dabei kann Ihnen ein Physiotherapeut helfen, indem er einen Rehabilitationsplan mit entsprechenden Übungen vorbereitet und Ihnen deren Umsetzung erklärt. Um das betroffene Gelenk im Alltag bestmöglich zu unterstützen und zu entlasten, können Krücken, aber auch Orthesen, von Kompressionsbandagen bis hin zu starren Kniegelenkorthesen, eingesetzt werden.

Beschwerden an der Kniescheibe

Schmerzen im Bereich der Kniescheibe sind bei Sportlern nichts Ungewöhnliches. Zu den beiden häufig auftretenden Problemen zählen das sogenannte Springer-Knie, das durch eine überlastungsbedingte Entzündung der Dehnungssehne des Knies ausgelöst wird, und das Patellafemorale Schmerzsyndrom, das häufig bei Teenagern auftritt.

In den meisten Fällen treten Beschwerden der Kniescheibe an der Vorderseite des Knies auf. Wie auch bei anderen akuten Traumata ist der erste Rat bei einer Kniescheiben-Verletzung, Schonung und Ruhe. Ergänzend werden für die ersten Tage der Verletzung Anti-Entzündungssalben und -gel sowie Schmerzmittel verordnet, um die auftretenden Schmerzen zu reduzieren.

Wie bei den meisten Bewegungsbeschwerden ist es auch hier wichtig, das betroffene Gelenk so früh wie möglich wieder zu bewegen. Um die möglicherweise damit verbundenen Schmerzen zu reduzieren und die Kniescheibe zu stützen, kann eine Kniebandage oder -orthese hilfreich sein. Spezielle, für diesen Zweck geeignete Kniebandagen verfügen häufig über einen Silikon-Ring, der die Kniescheibe zuverlässig in der richtigen Position hält. Derartige Aktivbandagen sorgen beispielsweise beim Patellofemoralen Schmerzsyndrom oder bei einer Knieluxationen dafür, dass die Kniescheibe besser geführt wird. Auf diese Weise werden die Kräfte, die auf die Sehnen und Bänder einwirken, gedämpft, während zugleich einer weiteren Überbelastung der Kniescheiben-Sehne vorgebeugt wird. Suchen Sie einen Physiotherapeuten auf, um mit diesem einen Übungsplan zu erstellen, der Ihnen dabei hilft, die Knie- und Beinmuskulatur durch gezielte Übungen zu stärken.