Eine Orthese/Bandage für das Patellafemorale Schmerzsyndrom

Eine Orthese/Bandage für das Patellafemorale Schmerzsyndrom

 

Der Begriff Patellafemorales Schmerzsyndrom oder PFPS ist die am häufigsten genutzte Bezeichnung für Beschwerden, die auch als Chondropathie, Knieschmerz, Chondromalazie der Patella oder Patellofemorale Dysfunktion bekannt sind. Die typischen Symptome des PFPS kommen vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen und hier häufiger bei Frauen als bei Männern vor. Nachfolgend möchten wir Ihnen erklären, wie das Patellafemorale Schmerzsyndrom entsteht, wie man es am besten behandelt und was eine Orthese bzw. Bandage dazu beitragen kann, die damit einhergehenden Beschwerden zu lindern. Darüber hinaus möchten wir Sie dabei unterstützen, die optimale Orthese bzw. Bandage auszuwählen, die die Behandlung Ihrer Beschwerden bestmöglich unterstützt.

Kurze Antwort

Patellafemorales Schmerzsyndrom oder PFPS ist die Bezeichnung für schmerzhafte Beschwerden im Bereich der Kniescheibe, die häufig durch Überlastung oder falsche Belastung verursacht werden. Für eine schnelle und vor allem nachhaltige Heilung ist es besonders wichtig, dem, durch die Fehl- bzw. Überbelastung geschädigten Gelenk-Bereich Ruhe und Entlastung zu verschaffen um zu regenerieren. Darüber hinaus ist es wichtig, neue Schädigungen zu verhindern. Eine hochwertige und sorgfältig ausgewählte Orthese/ Bandage kann dabei helfen, indem sie das Gelenk in seiner Funktionalität durch Kompression und Schienen entlastet und stützt.

Charakteristische Beschwerden

Typische, in Verbindung mit dem Patellafemoralen-Schmerzsyndrom auftretende, Symptome sind:

  • Schmerzen und Schwellungen um das Knie
  • Schmerzen der Patella-Sehne
  • Schmerzen beim Hocken oder Treppensteigen
  • Beim Radfahren oder bei Kniebeugen auf das Knie wirkende Kräfte, verursachen

Was ist ein Patellafemorales Schmerzsyndrom?

Der Name Patellafemorales Schmerzsyndrom setzt sich aus den Namen der betroffenen Bewegungs-Elemente zusammen, die die Beschwerden verursachen. Während Patella die medizinische Bezeichnung für die Kniescheibe ist, steht Oberschenkel (Femur) für den Oberschenkelbereich. Das Patellafemorale Schmerzsyndrom oder PFPS ist daher der Sammelbegriff für schmerzhafte Beschwerden in und um Kniescheibe und Oberschenkel.

Die Kniescheibe wird von einer Rinne, der Trochlea, im Oberschenkel gehalten. Durch Überlastung und die dadurch verursachte, ständige Reibung dieser beiden Bewegungselemente kann es zu intensiven Reizungen der beiden Knochenteile kommen. Der so entstehende Schmerz wird dann, mehr oder weniger lokal begrenzt, um oder unterhalb der Kniescheibe unangenehm spürbar.

Lesen Sie bitte hier unseren ausführlichen Artikel über die Anatomie des Knies mit weiterführenden Informationen zum Thema.

Wie entsteht das Patellafemorale-Schmerzsyndrom?

Die Symptome des Patellafemoralen Schmerzsyndroms können nach und nach durch stetige Überlastung oder unmittelbar nach einer akuten Verletzung auftreten. Wenn die Beschwerden nach und nach entstanden sind, ist es nicht immer eindeutig möglich, herauszufinden, was genau sie verursacht hat. Nachfolgend haben wir einige mögliche Ursachen stichwortartig für Sie zusammengefasst:

  • Überlastung
  • Übergewicht
  • Eine unerkannte Knieverletzung
  • Mangelnde Stütz- und Führungswirkung durch reduzierte Muskulatur
  • Angeborene Muskelanomalie
  • Abnorme Position der Beine wie ausgeprägte X- oder O-Beine
  • Probleme im Bewegungsapparat der Füße
  • Falsches oder schlechtsitzendes Schuhwerk

Darüber hinaus ist das Patellamorale-Schmerzsyndrom in Sportarten wie Laufen, Fußball, Handball, Volleyball, Badminton und Basketball weit verbreitet. Das liegt daran, dass der Bereich um die Kniescheibe im Zuge dieser Sportarten besonders stark belastet wird.

Was können Sie gegen das Patellamorale-Schmerzsyndrom tun?

Wie bereits oben erwähnt, wird das Patellamorale-Schmerzsyndrom durch reizverursachende Reibung zwischen Oberschenkel und Patella verursacht. Entlastung und Ruhe sind daher erstes Gebot, damit sich das Knie von der so entstandenen Irritation erholen kann. Kurzfristig können Sie die Schmerzen durch Kühlen des Knies mit einem Kühlkissen lindern. Ergänzend dazu ist es ratsam, das Gelenk kontrolliert und weitgehend entlastet in Bewegung zu halten. Eine volle Immobilisierung ist in der Regel eher kontraproduktiv, weil die zum Stützen und zur Führung des Gelenks wichtigen Muskeln recht schnell nachlassen können. Gezielte Übungen unter physiotherapeutischer Anleitung sind eine gute Möglichkeit, das Gelenk in Bewegung zu halten, ohne es zu überlasten. Physiotherapeuten empfehlen Übungen zur Stärkung der Oberschenkelmuskulatur, da diese das Gelenk in seiner Funktionalität unterstützen. Ergänzend empfehlen Physiotherapeuten häufig Kniebandagen/ -Orthesen, um das Gelenk bei entsprechenden Bewegungsaktivitäten gezielt zu unterstützen. Wichtig ist der Einsatz einer solchen Orthese/ Bandage vor allem bei Aktivitäten mit erhöhtem Verletzungs- oder Schmerzrisiko wie etwas bei sportlicher Betätigung.

Klicken Sie hier für weiterführende Informationen zur richtigen Verwendung eines Kühlkissens.

Wie lässt sich das Auftreten des Patellamoralen-Schmerzsyndrom beim Sport vermeiden?

Wenn Sie schon einmal unter dem Patellamoralen-Schmerzsyndrom gelitten haben, werden Sie sicher jedes Risiko ausschließen wollen, noch einmal daran zu erkranken. Nachfolgend einige Tipps unserer Experten, die Ihnen dabei helfen können:

  • Planen Sie Ihr Training: Gehen Sie davon aus, dass es durchaus mehrere Wochen dauern kann, bis Sie nach der Behandlung und Schonung Ihres Gelenks wieder Ihre volle Leistungsfähigkeit erreichen und Ihr Knie wieder voll belasten können.
  • Trainieren Sie Ihre Oberschenkelmuskulatur: Starke Oberschenkelmuskeln sorgen für mehr Kontrolle bei sportlichen Aktivitäten.
  • Sorgen Sie für die richtige Gehtechnik: Eine gute Gehtechnik sorgt dafür, dass Ihr Knie nicht unnötig durch Stöße belastet wird.
  • Einsatz von Dämpfungssohlen in Schuhen: Um unnötig starke Stöße beim Gehen/Laufen gezielt zu absorbieren, kann das Dämpfen von Schuhen durchaus wichtig sein. Erwägen Sie möglicherweise den Einsatz einer zusätzlichen Dämpfungssohle wie der Thuasne Elastocalx.

Aktivbandagen für patellafemorales Schmerzsyndrom

Zur unterstützenden Behandlung des Patellafemoralen Schmerzsyndroms, werden spezielle Aktivbandagen benötigt, die das Knie nicht immobilisieren, sondern es, durch seitliche Schienen und gezielte Kompression, in seiner Funktionalität unterstützen.  Zusätzlich sorgen diese besonderen Orthesen/ Bandagen dafür, dass eine erneute Verletzung oder weitergehende Schädigung durch erhöhte Propriozeption verhindert wird. Darum macht es Sinn eine entsprechende Orthese/ Bandage besonders auch während sportlicher Aktivitäten zu nutzen. Das sollte auch einige Zeit nach Abklingen der Beschwerden fortgeführt werden, damit sich das betroffene Gelenk vollständig erholen kann.

Klicken Sie hier, um mehr über Kompressions-Orthesen, -Bandagen und Propriozeption zu erfahren.

Kann ich Tape verwenden?

Eine, oft an Physiotherapeuten gestellte, Frage ist ob anstelle einer Orthese oder Bandage auch Tape verwendet werden kann. Viele Athleten haben bereits immer eine Rolle Sport-Tape dabei und die Forschung hat gezeigt, das Tape prinzipiell auch unterstützend wirken kann. Allerdings hat sich dabei ebenfalls herausgestellt, dass eine professionell ausgewählte Orthese/ Bandage das betroffene Gelenk deutlich effektiver unterstützt und potentiell zu einer schnelleren Genesung beitragen kann. Zudem ist der Einsatz von Tape auf lange Sicht teurer, weil es nach einmaligem Gebrauch weggeworfen wird.

Obwohl es also durchaus vorteilhaft sein kann, ein Gelenk als mögliche Zwischenlösung zu tapen, spricht lang- und mittelfristig Vieles für den Einsatz einer Orthese/ Bandage, um einen optimalen Behandlungserfolg zu erzielen.

Klicken Sie bitte hier für weiterführende Informationen und Studien über die Unterschiede in der Behandlung mit Tapes und Aktiv-Bandagen.

Die Kniebandagen für Patellafemoralen-Schmerzsyndrom

Thuasne bietet Ihnen vier verschiedene Aktiv-Bandagen zur Linderung und Behandlung des Patellafemoralen Schmerzsyndroms an:

Als Verbraucher ist es sehr schwierig, aus der Palette dieser anwendungsspezifischen Orthesen/Bandagen zu wählen. Um Ihnen dabei zu helfen, haben wir den Thuasne CareFinder entwickelt. Basierend auf einigen kurzen und leicht verständlichen Fragen erhalten Sie direkte Empfehlungen, welche Orthese oder Bandage am besten zu Ihren spezifischen Beschwerden und Ihrer individuellen Aktivitäts-Stufe passt. Der Thuasne CareFinder ist nicht als verbindliche, medizinische Indikation gedacht und stellt daher keine Alternative zu einem Gespräch mit Ihrem Haus- oder Facharzt, Physiotherapeuten und anderen medizinischen Fachkräften dar.